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Über das Hier und Jetzt

Es ist für mich ganz klar, dass Fotografie eine spirituelle Dimension beinhaltet, sie eine Art Meditation ist und mir hilft mich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.

Anders gesagt; es ist gar nicht möglich herausragende Fotos "zu erzeugen", wenn ich nicht gegenwärtig und völlig im Hier und Jetzt bin, denn alle meine Fotos entstanden schon immer in diesem Moment, über welchen meine spirituellen Lehrer berichten.

Allerdings bin ich mir nicht immer unbedingt automatisch dieser Dimension bewusst, nur weil ich auf das Knöpfchen drücke. Ich glaube es ist dennoch so, dass die "guten"; also die mich berührenden; Fotos in sehr besussten Momenten entstanden und auch zukünftig entsehen werden.

Gelassen bleiben

Wir kennen es alle; nicht nur in der Fotografie; dass wir ungeduldig sind, irgendetwas erzwingen wollen, etwas erreichen wollen, in dem wir uns besonders anstrengen und uns besonders bemühen.

Ich möchte heute los ziehen, vielleicht weil ich unbedingt mal wieder das Gefühl haben möchte, ein herausragendes Foto zu erzeugen und dann stelle ich fest, dass da gar nichts Interessantes zu sehen gibt, wo ich gerade bin....

Deswegen ist mein größter Tipp, bleibe locker, bleibe oder werde gelassen und sei einfach präsent und bereit ein Foto zu machen und lasse es einfach, wenn sich nichts zeigt, was Dich berührt, denn es ist völlig normal, dass nicht immer die richtige Zeit und der richtige Ort für herausragende Fotos vorhanden ist.

Vielleicht nutzt Du die Situation und Zeit einfach um etwas zu üben, sich mit irgendwelchen Details der Kamera oder dem Zubehör zu beschäftigen, was Dir dann bei einer der nächsten Gelegenheiten nützlich sein wird, dass Du das nun so und nicht anders umsetzen konntest.

Alles kontrollieren

Als Mensch und vielleicht speziell als Fotograf, wollen wir die Situationen kontrollieren.

Wir wollen das Licht kontrollieren und gehen deswegen ins Studio, weil wir dort größeren Einfluss auf das Licht haben als in der Natur, jedoch "opfern" dafür vielleicht das Ambiente, die Stimmung, welche wir vielleicht Outdoor gehabt hätten.

Du siehst schon, Konjunktive; hätte, könnte, sollte....

Die Kunst ist also auch beim Fotografieren, mit den vorhandenen Gegebenheiten (Licht, Stimmung, Ort) und Werkzeugen (Kamera, Zubehör wie Blitz/Reflektor) zu arbeiten, ohne dabei zu sehr gegen das was ist zu agieren, was alles wieder vielleicht kaputt machen würde, weil wir damit die Stimmung verderben und vielleicht den Augenblick verpassen.

In dem Bewusstsein, dass es vielleicht reicht einfach präsent zu sein und auf den richtigen Moment zu warten... anstatt die Kontrolle zu übernehmen und ein technisch perfektes, jedoch vielleicht seelenlosen Foto zu erzeugen.

Es gibt kein richtig und kein falsch, natürlich auch in der Fotografie nicht... nur Gelegenheiten zu leben, sich auszudrücken und Fotos zu machen.