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Enttäuschungen und selbst erschaffenes Leid

"Blödsinn" denkt es in Dir?

"Der ganze Scheiß der mir begegnet habe ich doch nicht gewollt und schon gar nicht erschaffen...."

Ich soll mein Leid alleine erschaffen haben?

Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuhe und das gilt natürlich auch in spirituellen Aspekten. Etwas zu wissen, zu glauben oder zumindest als möglich zu erachten ist meist der theoretische Aspekt.

Der (erste) praktische Aspekt ist für den Gedanken offener zu sein, dass es vielleicht tatsächlich etwas mit meinem Denken zu tun haben könnte, wie mir die Dinge im Leben begegnen.
Dieser oft "kleine Spalt in der Tür zur Erkenntnis" genannte Aspekt der beginnenden Offenheit ist schon die Praxis.

Vom wirklichen "Wissen" können wir nicht sprechen meiner Erfahrung nach, wir können es jedoch erspüren, ob sich ein Weg und eine Entscheidung stimmig anfühlt
Dieses stimmige Gefühl, das sich leicht, friedlich und freudvoll anfühlt ist ein gutes Zeichen, ein Signal aus unserem Inneren; dass wenn es Worte wären vielleicht so klingen würde:

Ja! Das ist es... das will ich... das mach mir wirklich Freude und lässt mein Herz singen.

Das fatale dabei ist, dass wir echtes Wollen und unsere oft getarnte Bedürftigkeit nicht auseinander halten können.
Befriedigt mir jemand zeitnah meine Bedürftigkeit; wie immer sie im Detail sich darstellt; dann vergesse ich mein Leid und unglücklich sein in diesem Moment und die Welt scheint wieder in Ordnung zu sein... bis zum nächsten mal.

Durch solche Selbst-Täuschungen kommen wir in Spiralen, denn wir benötigen als Bedürftige Menschen im Außen, welche uns diese Befriedigung immer wieder neu verschaffen.

Manche Erwachsene stecken zumindest teilweise noch in diesem Modus; von anderen zu fordern; fest. Auch wenn dies unbewusst geschieht, so denken viele erwachsene Menschen, dass die Mutter, der Vater, die Geschwister oder die Partner verpflichtet sind sich um einen zu kümmern und einspringen, wenn es mal wieder nicht gut läuft. 

Es entstehen Beziehungen in denen Menschen "liefern müssen", weil es ansonsten Ärger und Stress gibt. Wie bei kleinen Kindern, welche einfach mit hoher Energie schreien, weil sie gerade hoch bedürftig sind, Hunger oder Schmerzen haben oder schlicht die Hosen voll sind.

Und dabei geht es nicht um die Frage; ob es denn nicht in Ordnung ist, wenn sich Freunde und Familie gegenseitig hilft wenn es einem schlecht geht. Keineswegs. Es geht darum zu erkennen, WARUM es mir schlecht geht und was das mit mir und meinem Denken (Glaubensätzen) zu tun hat.
Das ist ein sehr großer Unterschied und für Betroffene nicht einfach zu erkennen.

Ich habe schon einen meiner letzten News-Artikel; "Befreiung durch Enttäuschung"; darüber geschrieben, warum eine echte wahrhaftige ENT-Täuschung ein Segen und keine Strafe von "Gott", dem Schicksal oder irgendwem anderem darstellt.
Erst wenn ich das Ende einer (Selbst-) Täuschung erreicht habe und erkenne, wie ich meine "Probleme" durch Übernahme und Ausbau von Glaubenssätzen selbst manifestiert habe, kann ich frei werden und klar und stark meinen weiteren Weg gehen.
Wenn mir klar wird, dass ich dafür niemanden im Außen "brauche", kann ich in Liebe und Freude meine zukünftigen Entscheidungen treffen und einen neuen leidfreien Weg einschlagen.

Dabei wird es sich vielleicht manchmal merkwürdig anfühlen, denn vielleicht haben wir nie gelernt auf uns selbst gestellt Entscheidungen aus dem Herzen zu treffen. Vielleicht waren wir schon lange von anderen gefühlt abhängig und dürfen jetzt neu lernen, dass wir unser eigener Chef sind, dass nur wir entscheiden dürfen, was für mich gut ist und was nicht; sprich was sich stimmig anfühlt und was nicht.

Ich bin sicher dass auch Du das hinbekommen kannst, denn es ist kein Hexenwerk, sondern es ist lediglich ein tieferes Hinschauen erforderlich. "Werkzeuge" und Untersrützung gibt es in Form von Byron Katies "The Work".

Enttäuschungen zuzulassen ist übrigens weniger anstrengend, als an ihnen festzuhalten und die Täuschungen "lebendig" zu halten.

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