Tägliche Praxis
Es gibt kein Rezept, keinen einfachen optimalen Weg welcher für alle gleich sein kann. Doch die ersten Schritte können einfach sein. Ich werde einige der Dinge aufführen, welche ich als sehr hilfreich empfunden habe und immer wieder praktiziere. Es sind Anregungen, mehr können sie an dieser Stelle nicht sein. Probiere sie aus und schau was sie mit dir machen. Alle von mir empfohlenen Übungen dienen der Bewusstwerdung über Achtsamkeit und der Fokussierung auf das was ist. Alle Übungen bringen uns in die Gegenwart, ins Hier und Jetzt.
Verzicht auf Negativität
Das klingt verrückt, wer will sich schon freiwillig mit Negativität auftanken?
Und doch tun viele Menschen genau dies, meist ohne sich dessen bewusst zu sein.
Einfache Beispiele sind die Nachrichten im TV am Frühstücktisch oder vor dem Schlafengehen.
Die Wirkung dieser Informationen sind sehr wirksam und kraftvoll. Vor allem sind sie für nichts nützlich. Negative Informationen speisen uns lediglich mit neuen weiteren Glaubenssätzen und sind Nährboden für neue oder alte Dramen. Sie haben keinen anderen Nutzen als unsere Unbewusstheit zu vertiefen. Wir können uns darin völlig verlieren und es scheint dann aussichtslos aus dieser fürchterlichen Welt, welche scheinbar nur aus negativen Aspekten zu bestehen scheint, aussteigen zu können.
Die "erfolgreichsten" Sendungen (also jene die hohe Einschaltquoten haben) sind jene, welche menschliches Leid und Drama in unterschiedlichen Formen beinhalten. Wir leiden mit wenn Naturkatastrophen gezeigt werden unter denen Menschen in fernen Ländern leiden oder wir sind froh anders zu sein, wenn Menschen in Unterhaltungssendungen vorgeführt werden, weil sie irgendetwas nicht gut können und wir uns gefühlt über sie erheben können ("Gott sei dank bin ich nicht so....").
Wir scheinen darauf zu stehen uns schlecht zu fühlen.... verrückt, oder?
Es geht hier nicht darum zu verurteilen oder zu bewerten was "gut" und was "schlecht" ist, sondern lediglich zu erkennen, was mit uns geschieht wenn wir glauben was wir sehen. Negativität ist was sie ist, einfach nur negativ. Fühle mal aufmerksam in Dich hinein ob du dich gut fühlst, wenn Du zuschaust während andere Menschen leiden oder Berichte zeigen, dass alles den Bach herunter geht und wie schlecht die Welt ist . Würdest Du zu den Menschen gehören die sich dabei gut fühlen, würdest Du nicht hier meine Zeilen darüber lesen. Unbewusste Energien meiden bewusste Energien.
Meide also alle negativen "Informationsquellen", welche in Wirklichkeit DesInformationsquellen sind. Sie zeigen nicht die Welt wie sie wirklich ist, sondern zeigen einen kleinen Ausschnitt aus dem Ganzen. Unser Planet ist wunderschön (auch heute noch) und die Natur darauf ist es ebenfalls. Es kommt lediglich darauf an wie Du auf all das schauen magst.
Wenn Du nun noch immer denkst; "Aber das ist doch Schönrederei, es gibt doch nun mal wirklich Negatives da draußen!", dann kann ich Dir antworten; "Ja, soviel, wie Du glaubst zu brauchen".
Achtsames Atmen
Es scheint das einfachste und selbstverständlichste der Welt zu sein und das stimmt auch.
Dennoch ist uns selten bewusst, welch ein wundervolles Geschenk unsere Atmung ist, denn wir müssen dafür nichts tun, nicht üben und jeder darf und kann es.
Wenn wir mal wieder in einer leidvollen Geschichte feststecken oder uns einfach nicht gut fühlen, dann ist bewusstes Atmen eine prima Möglichkeit wieder in unsere Gegenwärtigkeit und somit in unseren Frieden zu kommen.
Du kannst es überall praktizieren und jederzeit anwenden.
Atme dafür möglichst durch die Nase tief ein und durch den Mund wieder aus. Wenn Du irgendwo körperliche Schmerzen oder unangenehme Gefühle wahrnimmst, dann atme in diesen Bereich hinein und sage Dir in Gedanken zum Beispiel: "Ich fühle das Brennen in meinem unteren Rücken" und beim Ausatmen: "Ich schenke meinem Rücken ein Lächeln". Lächle dabei auch tatsächlich möglichst.
Auch wenn Du das anfangs als befremdlich empfinden magst, mache es dennoch bei jeder Gelegenheit, denn es ist eine sehr kraftvolle Art sich selbst gut zu tun.
Nach einer gewissen Zeit wird es zur Routine und fühlt sich dann normal an, was es natürlich auch ist. Lediglich weil wir bewusstes Atmen vergessen hatten zu praktizieren, fühlte es sich anfangs anormal an.
Bewusstes Atmen ist der Einstieg in eine bewusstere Wahrnehmung der Welt um mich herum, zu der ich selbst ebenfalls gehöre. Praktiziere es einfach ohne darüber nachzudenken.
Gefühlte Emotionen
Eine Freundin gab mir mal ein kleines Werkzeug an die Hand, welches mir jederzeit helfen kann mich selbst wieder wahrzunehmen. Es hängt schon sehr lange über meinem Schreibtisch.
Was braucht Deine gefühlte Emotion gerade JETZT in diesem Moment?
Anerkennung?
Erlaubnis?
Mitgefühl?
Erbarmen?
Verständnis?
Achtung?
Nimm Dir Zeit, fühle hinein und gebe ihr das was Du "hörst".
Es ist wichtig für uns, dass wir uns selbst ernst nehmen. Mit dieser Übung geben wir uns selbst den Raum unsere Emotionen wahrzunehmen und ihnen das zu geben was sie brauchen. Gleichzeitig erlauben wir ihnen da zu sein und bestätigen ihre Existenz.
Aufschreiben was Du besitzt
Dale Carnegie hat in seinem Buch "Sorge Dich nicht - lebe!" an einer Stelle einen sehr hilfreichen Ratschlag gegeben. Wie ich mir klar machen kann, wie reich ich wirklich bin, wenn ich mal wieder in Selbstmitleid abdriften sollte weil ich glaube nicht genug zu besitzen, oder weil ich gerade einen Finger oder eine Hand verloren habe (was in dem Buch-Beispiel vorkommt).
Sinngemäß meint er dort; "Schreibe auf was Du besitzt und versuche zu erkennen (zu fühlen) wie reich du tatsächlich bist."
Sei sehr genau, je genauer Du bist, desto tiefer kann Deine Erkenntnis über deinen wahren Reichtum sein. Solch eine Liste Kann Dir klar machen, dass Du nicht wirklich arm bist oder zuwenig besitzt.
Deine "grobe Liste" könnte so zum Beispiel beginnen:
- Ich besitze einen Körper
- Ich besitze Kleidung
- ich besitze noch 10 Euro (und erhalte immer wieder Geld)
Eine genauere Liste könnte so aussehen
- Ich besitze einen rechten kleinen Finger
- Ich besitze einen rechten Ring-Finger
- Ich besitze einen rechten Daumen
- Ich besitze einen linken...
- Ich besitze einen linken Socken
- Ich besitze einen rechten Socken
Die Liste kann sehr lang werden, selbst wenn Du verglichen mit anderen Menschen Bettelarm bist....
Du sollst Dir damit nicht Deine Umstände schön reden und Dich selbst manipulieren. Es geht darum zu erkennen und zu fühlen, dass es nicht Objektiv ist, was Du als Dein Drama zur Zeit wahrnimmst. Diese Übung kann Dich aus Dein gegenwärtiges Leid befreien, damit Du erstmal wieder frei durchatmen und dann überlegen kannst, was Du vielleicht als nächstes tun kannst oder was sich dann von alleine zeigt....
Wenn Du Dir Deine Liste mit allen scheinbaren "Kleinigkeiten" (ich behaupte, dass JEDE der aufgezählten Dinge für sich genommen ein großes Wunder ist) ganz genau auch erspürst, also reinfühlst wie sich die aufgeschriebenen Dinge "anfühlen", dann kann es Dir neue Erkenntisse bringen. Du nimmst Dich und die Welt anders wahr als zuvor.
Mache dieses Experiment einfach mal und Du wirst erstaunt sein.