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Das große Feld der Astrofotografie

Das Thema Astrofotografie ist eines der ältesten und umfangreichsten Fachbereiche der Fotografie überhaupt.

Noch bevor Menschen mit den damaligen Fotoapparaten porträtiert wurden, haben damalige Astronomen den Himmel auf Fotoplatten abgelichtet.
Man könnte (scherzhaft) auch sagen, wir verdanken den Sternen, dass wir unser Hobby heute frönen können.

Der Begriff Astrofotografie fasst auch mehrere Spezialbereiche innerhalb der Astrofotografie zusammen, so gibt es dort die Deepsky Fotografie, die Planeten Fotografie, die Sonnen Fotografie im sichtbaren Bereich und das alles noch mal in Spektren, welche nicht im visuellen Wahrnehmungsbereich des menschlichen Auges liegen, wie die Infrarot- oder Ultraviolett Spektren zum Beispiel.

Ich bin kein Experte und habe vor vielen Jahren diese Bereiche auch lediglich relativ laienhaft und eher oberflächlich betrieben. Dies war noch zu analog Zeiten, also ich habe auf Film belichtet und im eigenen Labor entwickelt. Der Aufwand war enorm und die Ernüchterung oft sehr groß.
Später kam dann zwar die eine oder andere elektronische Errungenschaft an das Okular, wie zum Beispiel die ersten Webcams welche viele FPS, also Frames per Seconds aufnehmen konnten und meine allererste digitale Kamera wurde auch ans Teleskop montiert, jedoch das was alles noch sehr weit von dem entfernt, was man heute dafür zur Verfügung hat.

Heute geht das alles auf Grund der technischen Entwicklung von CMOS und anderen Fotosensoren deutlich einfacher und leistungsfähiger von der Hand, jedoch bleiben die physikalischen Gesetzmäßigkeiten dieselben wie früher.

Auch bleibt Tatsache, dass nicht selten pro Nacht lediglich eine Aufnahme oder sehr wenige Fotos entstehen, weil zumindest die Deepsky Fotos sehr lange belichtet werden und die Bearbeitung der aufgenommen Daten ebenfalls eine Wissenschaft für sich darstellt und recht lange dauert.

In diesem Bereich muss man sich wirklich sehr gut mit den optischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten auskennen, denn eine (Voll)Automatik welche herausragende Ergebnisse liefern würde, gibt es nicht. Auch neben der eigentlichen Fotografie sind viele technische Anforderungen zu meistern. Ein stabile Montierung und gut justierte Nachführungen so wie fehlerfreie Optiken (Teleskope) sind Voraussetzungen für gelungene Aufnahmen. 

 

Doch es geht auch einfacher

Ich habe diese Seite jedoch nicht ins Leben gehoben um Euch den Mut zu nehmen, denn es geht auch einfacher, um zumindest einfache Astroaufnahmen zu erstellen.

Das was ich oben schreibe ist zwar schon richtig, bezieht sich jedoch auf die spektakulären Fotos, wie sie uns täglich im Web präsentiert werden. Großformatige und farbenfroh leuchtende Nebel werden wir mit einfachen Mitteln nicht hinbekommen.

Auch die Sonne* oder die Planeten großformatig zu fotografieren geht mit einer Standard Fotoausrüstung nicht.

*Achtung:
Lasst die Finger davon die Sonne zu fotografieren solange Ihr nicht wirklich verstanden habt, wie man es richtig macht und wie gefährlich das fürs Auge und die Kamera sein kann

Doch wir können die Milchstraße, Kometen und den Mond fotografieren, wenn wir ein paar gängige Objektive besitzen oder uns vielleicht ausleihen können.

Rechts zeige ich ein paar ältere Aufnahmen und wie ich sie erzeugt habe. Alle Fotos wurden nicht durch Teleskope aufgenommen, allerdings teilweise mit auf eine kleine Nachführung montierter Kamera.

Sternfeld und Deepsky Aufnahmen

Die obere Aufnahme rechts zeigt eine so genannte Sternfeld- oder auch Deepsky-Aufnahme. Von Deepsky-Beobachtungen oder -Fotografien spricht man, wenn Objekte nicht mehr mit bloßen Auge erkennbar sind. Es sind Objekte, welche so weit weg und so lichtschwach sind, dass man sie lediglich mit technischen Hilfsmitteln sichtbar machen kann.

Durch relativ einfache Aufnahmen  sichtbar werden. Das liegt daran, dass der Sensor in der Kamera quasi die Photonen (also das Licht) während der gesamten Belichtungszeit (hier 7 Minuten) sammeln kann, was wir nachher durch unsere Bearbeitung der Aufnahmen sichtbar machen. Das menschliche Auge kann dies nicht und "refreshed" quasi laufend den "Lichtspeicher", sammelt also quasi keine Photonen wie es der Sensor kann.

Ferner lässt auch die Größe der Optik und Größe des Sensors mehr Licht einfallen, als es beim Auge der Fall ist. In diesem Fall ist halt die Technik mal ausnahmsweise der Natur überlegen.

Um solche Aufnahmen zu realisieren benötigt man neben einer brauchbaren Kamera, einem Stativ auch eine elektronische Nachführung, womit die Erddrehung ausgeglichen wird und so lange Belichtungen möglich werden.

Und man braucht gute Wetterbedingungen, sowie wenig Licht von den Städten und vom Mond. Deswegen macht man vorzugsweise solche Aufnahmen bei Neumond, also wenn kein Mond zu sehen ist.

Den Mond fotografieren

Ich habe schon sehr oft den Mond fotografiert und es wird nie langweilig, weil die Bedigungen (Wetter und Ausrüstung) oft variieren und auch davon abgesehen der Mond immer wieder fasziniert.

Im Gegensatz zu den Sternfeld und Deepsky Aufnahmen muss es für den Mond nicht Dunkel sein, was ja logisch ist. 

Der Mond ist auch sehr hell, was ebenfalls ein großer Vorteil ist. Allerdings benötigt man hier eine relativ große Brennweite, damit man den Mond groß abbilden kann. Ich habe zum Beispiel die Beispielfotos rechts mit einem 150-600mm mit einem zusätzlich 1,4fach Konverter auf 840mm Brennweite gebracht und zusätzlich nachher noch eine Ausschnittvergrößerung vorgenommen. Also 1-2m Brennweite, also 1000-2000 mm sind nett, jedoch ohne Teleskop eher schwierig. Würde ich ein 2fach Konverter nutzen, vergrößert sich zwar der Abbildungsmaßstab, also der Mond wird größer aufgenommen, jedoch ist auch die Qualität der Aufnahme geringer als mit geringerer Vergrößerung. Also fotografieren wir eher zwischen 500 und 1500mm mit größeren Teleobjektiven und entsprechenden Konvertern. Dafür können diese Objektive natürlich auch für die Tierfotografie einsetzen.