Ich erschaffe alles Leid selbst....
Du fühlst Dich nicht angesprochen und glaubst das nicht?
Wer gerade in einer Krise steckt und sich ungerecht behandelt oder gar ausgenutzt fühlt, wird das wahrscheinlich für Blödsinn halten,
Doch das Wesen unserer Unbewusstheit ist eben, dass wir das naheliegende nicht erkennen und Gründe für unser Leid im Außen suchen.
Das liegt daran, dass wir in akuten leidvollen Emotionen wie Ärger, Wut und Gefühle von verletzt sein nicht bereit sind bei uns selbst zu schauen, denn es ist uns in dem Moment ja klar, dass "die anderen" irgendwie daran schuld sein müssen, dass es mir schlecht geht. Zumindest indirekt muss das so sein, dass Gott und die Welt unfair und ungerecht mit mir und meinem Leben umgeht.
So denkst Du jetzt vielleicht Dinge wie.....
"Blödsinn, ich habe mich doch nicht selbst verletzt..."
"... der Chef hat mich doch wiederholt ungerecht behandelt und dann noch letztendlich gekündigt und behauptet, dass ich daran selbst Schuld sei.
Das ist eine bodenlose Frechheit und Ungerechtigkeit so etwas zu behaupten, wo es doch gar nicht wahr ist und nicht so zutrifft....
Und mein Chef davor hat mich durch sein Verhalten und seinen unsinnigen Regeln und Vorgaben dazu gezwungen selbst zu kündigen, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war.
Es ist also eindeutig, dass die anderen Schuld an meiner Lage sind, frage mal meine Arbeitskollegen oder Freunde, die sehen es genauso...."
Und dann kommt noch was oben drauf...
und vielleicht folgt die nächste Enttäuschung auf dem Fuße
Wenn es mal richtig übel läuft, kommt noch mehr dazu, wir "verlieren" noch mehr, werden vielleicht nicht mal mehr von der Familie verstanden und sie scheinen sich von mir abzuwenden, so dass ich mich völlig alleine fühle.
Es scheint so, als hätten sich alle verabredet um mich absichtlich zu enttäuschen.
Vielleicht fühle ich den brennenden Schmerz der Hilflosigkeit und erkenne dass ich nichts mehr machen kann; ich schlicht ein Opfer der Umstände bin.
Und das Schlimmste, ich kann nichts machen um diese Gefühle weg zu bekommen, möchte sie am liebsten einfach abschalten.
Doch halte ein; wenn Du kannst; und schaue weiter nach Innen um zu erkennen, dass Du in Wirklichkeit ALLES machen kannst, dass NUR DU was machen kannst.
Es geht nicht darum schlechte Gefühle weg zu machen. Sie sind aufwendig "produziert" worden um Dir neue Erkenntnisse zu ermöglichen.
Enttäuschung ist lediglich das Ende der Täuschung.
Und dies ist keine Floskel, auch wenn Dein schmerzender Ego-Geist das vielleicht gerade so empfindet.
VerANTWORTung abgeben
Sich dem oben gesagten zu stellen und anzuerkennen, dass ich alleine Herr und Machthaber meines Lebens bin, fällt uns in der Regel sehr schwer.
Wenn etwas gut läuft, gelingt es uns schon eher, wir sagen oder denken dann, dass es unser Fleiß und unsere Disziplin war, welche uns den Erfolg (welcher uns scheinbar glücklich macht) bescherte.
Klappt es nicht so wie wir uns das wünschten, dann sind andere daran schuld. Es ist die Gesellschaft, das Klima, die Regierung, die Pandemie, unsere Partner oder irgendwer oder irgendwas anderes.
Das spiegelt sich in dem Wort Verantwortung. Es ist eine ANTWORT auf unsere Wahrnehmung wie die Welt funktioniert.
Deswegen ist Verantwortung keine Verpflichtung oder Bürde. sondern die Möglichkeit uns die Antworten selbst zu geben, in dem wir erkennen und hinterfragen, was uns suggeriert wird oder wir uns selbst suggerieren.
(Seine) Verantwortung zu übernehmen bedeutet nichts weiter als sich seine Antworten selbst zu geben.
Es bedeutet nicht, sich um das Glück von anderen zu kümmern, was irrtümlich oft damit in Verbindung gebracht wird.